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Akademische Ghostwriter – Titelkauf?

Was ist eigentlich ein Ghostwriter?

Oft wird der Begriff akademische Ghostwriter in Zusammenhang mit unseriösen Methoden gebraucht um sich einen akademischen Titel zu kaufen. Gerade in jüngster Zeit, in der prominente Politiker entlarvt werden bei ihren Dissertationen abgeschrieben oder sogar Ghostwriter unter Vertrag genommen zu haben, ist der Begriff Ghostwriter mit einem negativen Image aufgeladen worden. In der Öffentlichkeit wird also immer öfter undifferenziert der Begriff “Ghostwriter” mit dem Thema “Titel kaufen” in Verbindung gebracht. Sich einen Titel zu kaufen ist in Deutschland auch nicht zugelassen. Der Irrglaube, dass auf dem Ghostwritermarkt sich Titel erkauft werden können, ist somit also ganz schnell entkräftet. Ghostwriter handeln also nicht mit akademischen Titeln, sondern bilden einen ganz eigenen Markt mit Akteuren, die nichts mit dem illegalen Erwerb von Titeln zu tun haben.

Die Definition eines Ghostwriters zielt vielmehr darauf ab professionelle Texte für deren Kunden zu erstellen, ohne dass dabei der Verfasser genannt wird. Der Begriff “Text” ist dabei sehr weit zu fassen. Zu den Auftragstexten eines Ghostwriters gehören unter anderem, Reden, Gedichte, Liebesbriefe, Ratgeber, Gutachten, Übersetzungen, Empfehlungsschreiben, Bewerbungsschreiben, Vorträge, Fachartikel, Sachbücher und Fachbücher, Nachschlagewerke, Schriftsätze, Kommentare, Biographien, Filmskripte, akademische Texte und Gutachten. Im Prinzip geht es also beim Ghostwriting um alles, was sich zu Papier bzw. auf den Computer bringen lässt. Dadurch wird ein Ghostwriter zu einer kompetenten Hilfe im Unternehmen, wenn wichtige Schriftsätze verfasst werden müssen und die Mitarbeiterressourcen knapp sind. Aus den Beispielen wird aber auch deutlich, dass Ghostwriter die idealen Helfer im privaten Bereich sind. Gerade für Menschen, die Unterstützung im Umgang mit komplexen und gut strukturierten Texten suchen.

Neben dem allgemeinen Ghostwriting gibt es noch das akademische Ghostwriting, welches sich dadurch auszeichnet, dass Akademiker für Akademiker wissenschaftliche Texte verfassen. Der Begriff des Akademischen Ghostwriters wurde von Dr. Franke dabei erstmals Anfang der 90er Jahre  verwendet um eine prägnante und knappe Formulierung für den sehr speziellen wissenschaftlichen Ghostwritermarkt zu schaffen. Heute wird diese Bezeichnung von vielen Ghostwritern als Synonym für wissenschaftliches Auftragsschreiben verwendet. Nun muss bei akademischem Ghostwriting aber zwischen zulässigen und unzulässigen Texten unterschieden werden. Dass das Verfassen von Prüfungsarbeiten unzulässig ist, versteht sich von selbst. Jedoch gibt es auch ein großes Spektrum an erlaubten Tätigkeiten für akademische Ghostwriter, wie z. B. das Verfassen von Vorlesungsskripten für Privatuniversitäten oder wissenschaftlichen Büchern, Leitartikel für Fachzeitschriften oder wissenschaftliche Veröffentlichungen für Unternehmen.

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