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Akademisches Ghostwriting: Exposé (IV)

Eine Entscheidungshilfe zum Exposé: Der Text

Der Text eines Exposés bildet eine Ausnahmeerscheinung: Er ist kein Teil der eigentlichen Arbeit, er muss sich auf fundiertes Erfahrungswissen und ausgiebige Literaturrecherche stützen und soll dabei mit nur wenigen Seiten auskommen. Während ein Exposé für erfahrene Autoren eine Herausforderung darstellt, sind Anfänger oftmals überfordert.

Ein gutes Exposé kommt nicht über Nacht zustande, sondern basiert auf intensiver Vorbereitung und einer sehr langen Beschäftigung mit dem Thema: Nur auf diese Weise können die relevanten Themen identifiziert und in einer für das Fachgebiet der Arbeit sinnvollen Weise vorstrukturiert werden. Damit schrumpft gleichzeitig die mögliche Angriffsfläche für spätere Kritik.

Während ein wissenschaftliches Buch, ein Aufsatz oder eine Bachelorarbeit ausreichend Platz bietet, verschiedene Ideen zu diskutieren und methodische und inhaltliche Unklarheiten zu beseitigen, muss das Exposé die gesamte Planung der Arbeit beinhalten und diese dem Leser auf plausible Art vermitteln. Daher haben logische Fehler im Exposé unter Umständen weitaus schwerwiegendere Folgen als Fehler in einem Unterkapitel der Arbeit.

Der Text eines Exposés darf keinen Raum für Missverständnisse, Unklarheiten und Irritationen lassen: Er muss inhaltlich klar und schlüssig sein. Der Stil ordnet sich dieser Aufgabe unter und ist schlicht zu halten, denn die Fülle von Informationen, die auf wenigen Seiten zusammenzufassen ist (Thema, Fragestellung, Zielsetzung, Stand der Literatur, Methodik/Hypothesen, Forschungsproblematik, Literatur) erlaubt keine Abweichungen, Fremdwortexzesse oder Schachtelsätze.

Das Exposé bildet den Leitfaden, der das spätere Vorgehen beim Erstellen der Arbeit festlegt. Dementsprechend zahlen sich gerade in dieser frühen Phase Mühe und Sorgfalt aus. Sollten Zeit oder Nervenkostüm während der Erstellung des Exposés dünn werden, so ist es sinnvoll, die Hilfe von Schreibexperten in Anspruch zu nehmen: Dabei ist diese Hilfe weniger klassisches Ghostwriting als vielmehr Recherche, Beratung und fachlicher Austausch, der auch dazu beiträgt, neue Perspektiven auf das Thema zu entwickeln.

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