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Akademisches Schreiben am PC (II)

Wer sich nicht in die Klauen einer kommerziellen Literaturverwaltung, ihrer Updates und zweifelhaften Kompatibiliäten begeben möchte, muss die Dinge selbst in die Hand nehmen.

Erste Schritte

Bei kleineren Arbeiten von weniger als 20 Seiten Umfang und einer einseitigen Literaturliste lässt sich der Überblick über die genutzten Werke noch einigermaßen leicht bewahren; Im Regal, in den Schubladen oder den Verzeichnissen am Computer, in einer Tabellenverwaltung oder schlicht im Text der Arbeit.

Unterschiedliche Ordnungslogiken

Kein Ordnungsschema ist den anderen in jedem Fall überlegen. Denn nicht die Struktur der Arbeit und die eigene Methodik, sondern auch der individuelle Geschmack werden bei der Auswahl einbezogen:

  • Eine bloße Ordnung nach Kapiteln ist sinnvoll, wenn diese thematisch abgeschlossen sind, etwa eine chronologische Reihe von Ereignissen schildern.
  • Eine Ordnung nach Schulen/Theorien kann dann genutzt werden, wenn in einer Arbeit gegenüberstehende Positionen besprochen und gegeneinander abgegrenzt werden können. Der Blick auf das Material und die jeweiligen Autoren erfolgt dann aus dieser Perspektive heraus.
  • Auch eine direkte, alphabetische Ordnung kann sich als gute Wahl erweisen, wenn die Anzahl der Titel überhandnimmt oder zu viele weitere mögliche Ordnungskategorien in Frage kämen.

Fazit

Wichtig ist, dass die Art der Materialsortierung vorab durchdacht und auf die Art der Arbeit abgestimmt wird. Auch sollte ein einmal gewähltes Ordnungssystem nicht ohne zwingenden Grund aufgebrochen oder geändert werden. Der eigentliche Erfolg einer sinnvollen Materialsortierung hängt aber nicht nur davon ab, sondern vor allem davon, dass die Texte nicht nur gespeichert und verwaltet werden, sondern auch gelesen und verstanden. Denn erst dann ergeben sich die Bezüge, die in der Arbeit thematisiert werden. Sind die kürzlich gelesenen Texte dann präsent, so erfordert es deutlich weniger Mühe und Zeit, Zitate zu setzen, Aussagen nachzuprüfen und die Arbeit damit auf ein höheres Niveau zu heben.

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