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Bücherwissen und Internetwissen

Bücherwissen und Internetwissen

Für die meisten Studenten, die sich erstmals vor der Aufgabe sehen, ein Thema auf wissenschaftliche Art zu bearbeiten, dürfte der Weg ins Internet kürzer sein als der in die Bibliothek; Schnell ist Google befragt und wirft eine Vielzahl von nützlichen und weniger nützlichen Links aus.

Abseits des Weges

So sinnvoll ein solches Vorgehen am Anfang der Tätigkeit bzw. bei der späteren Literaturrecherche sein mag, so wenig zielführend ist es, sich alleine auf diesen Weg zu verlassen; Nicht nur sind die Internetlinks abseits wissenschaftlicher Datenbanken nur schlecht zitierfähig, sondern manchmal auch kaum zu gebrauchen, weil sie ideologisch, unvollständig oder fehlerhaft sind. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass die Konzentration stark leidet, weil die Aufmerksamkeitsökonomie im Internet immer wieder dazu führt, den Pfad der sachlichen Recherche zu verlassen und auf offensichtliche oder auch versteckte Werbung hereinzufallen.

Wer ein Thema tatsächlich erforschen und geistig durchdringen möchte, dürfte kaum ohne die Nutzung von Büchern (notfalls auch als PDF oder Ebooks) auskommen. Denn die wissenschaftliche Diskussion spielt sich, abgesehen von einigen Ausnahmen, nicht im öffentlich zugänglichen Teil des Internets, sondern in Fachjournalen ab, wobei die Autoren dann, um ihre Argumente umfassender präsentieren zu können, auf ihre Bücher hinweisen.

Das Buch

Auch am Anfang des 21. Jahrhunderts führt bei einer tatsächlichen wissenschaftlichen Betätigung kein Weg am klassischen Buch vorbei; Zum einen, weil die bisherige Wissenschaftsgeschichte zum erheblichen Teil davon abhängt, zum anderen, weil trotz aller Systematisierungs- und Vereinheitlichungsbemühungen sich noch kein umfassend-akademisches Alternativsystem abzeichnet.

Denn bei Büchern großer Wissenschaftsverlage – sei es in Papier- oder Digitalform – kann zumindest die Einhaltung gewisser Qualitätsstandards vorausgesetzt werden, was gerade bei privaten Internetangeboten nicht immer der Fall ist.

Eine Arbeit, die also eine Vielzahl klassischer Literaturangaben im Verzeichnis aufweist, dürfte also zunächst einen besseren Eindruck machen.

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