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Das Exposé in einer wissenschaftlichen Arbeit

Bevor eine wissenschaftliche Arbeit geschrieben werden kann, ist es sinnvoll – in vielen Fällen sogar unumgänglich – ein Exposé zu verfassen. Dies ist alles andere als einfach, da das Problem besteht, dass die wesentlichen Informationen bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt zusammengefasst und in eine überschaubare Ordnung gebracht werden müssen.

Ein Exposé bzw. Exposee kann nicht nur dazu dienen, dem Betreuer der Arbeit die eigene Kenntnis der Materie zu beweisen und ihm die Sorge zu nehmen, die Arbeit könne in eine völlig falsche Richtung laufen. Auch für denjenigen, der die Dissertation, die Diplomarbeit oder die Masterarbeit schreiben möchte, ist das Exposé ein bedeutsamer Schritt: Es bietet einerseits eine Antwort auf die Frage, ob das Thema überhaupt geeignet ist, andererseits bildet es auch das Gerüst, mit dem die einzelnen Kapitel später abgearbeitet werden können.
Wer die Aufgabe, ein umfassendes Exposé zu erstellen, ernst nimmt, erhält einen Überblick über die Stärken und Schwächen seines Konzepts. Er kann besser planen, wann und auf welche Art die einzelnen Arbeitsschritte erfolgen, welche Themen behandelt, welche nur angerissen und welche ausgeklammert werden sollten, um das richtige Verhältnis zwischen der thematischen Breite und der Fokussierung auf die wesentlichen Aspekte zu erkennen.

Ein gelungenes Exposé ist somit der erste wichtige Schritt auf dem Weg zur Arbeit. Was soll nun, was muss und was darf in das Exposé hinein? Dies richtet sich ganz nach den Anforderungen der Universität bzw. der wissenschaftlichen Einrichtung, an der die Arbeit eingereicht werden soll.

Je nach Umfang und Anspruch der Arbeit dürfte in manchen Fällen eine knappe, einseitige Darstellung ausreichen, bei groß angelegten Projekten wie Dissertationen, Habilitationen oder noch umfangreicheren Forschungsvorhaben, kann das Exposé schnell auf Dutzende von Seiten anwachsen.

Wesentlich ist in jedem Fall die klare Benennung des eigentlichen Problems und, damit zusammenhängend, die Entwicklung einer sinnvollen Forschungsfrage, die über das Erkenntnisinteresse des Autors und das Ziel der Arbeit Aufschluss gibt. Hinzu kommt eine Behandlung der theoretischen Grundlagen, wobei gerade in den Sozialwissenschaften in vielen Fällen eine Entscheidung zwischen gegensätzlichen Theorien vorgenommen werden muss. Mit der Entscheidung für eine Basistheorie wird oft auch die Wahl der Methoden vorherbestimmt, die ebenfalls im Exposé auszuführen ist. Soweit möglich, sollte das Exposé bereits durch einen Gliederungsentwurf ergänzt werden, aus dem die Struktur der Arbeit deutlich wird. Zudem sollte es einen Zeitplan enthalten, der die theoretischen und praktischen Forschungsabschnitte definiert.

Egal, wie viel Arbeit die Erstellung des Exposés auch erfordert – die Mühe ist gut investiert und wird sich später bei der Texterstellung bezahlt machen.

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