Sie befinden sich auf der Archivseite von Dr. Franke. Besuchen Sie unsere aktuelle Webseite →

„Studentisches“ und „akademisches“ Schreiben

Das Gesicht einer Ghostwriterin

Beim akademischen Ghostwriting wird vieles vermengt – vor allem das Leistungsniveau.

Wer einen wissenschaftlichen Text in Auftrag gibt, will auch wissenschaftliche Qualität – egal, ob es sich um 15 oder 300 Seiten handelt. Was dabei – und auch bei der Preisgestaltung – oft außer Acht gelassen wird, ist der Stil: Kunden sollten klar zu erkennen geben, welche Art von Text sie wünschen. Zwar gelten für alle wissenschaftlichen Ausarbeitungen ähnliche Qualitätsmerkmale (etwa die Nachvollziehbarkeit und der logischen Argumentationsaufbau), dennoch kann der Stil einer Hausarbeit nicht mit dem einer Dissertation ausgetauscht werden:

Wer als Erstsemester eine Hausarbeit mit einer professoralen Literaturschau und einer komplexen theoretischen Einschätzung beginnen lässt, die auf eine fünfjährige intensive Beschäftigung mit dem Thema hindeutet, dürfte als Genie eingeschätzt – oder aber äußerst misstrauisch beäugt werden. Umgekehrt würde man sich über die Einleitung eines gestandenen Akademikers wundern, in der hinter jedem zweiten Satz eine Fußnote gesetzt wird und dessen gesamter Stil übermäßige Vorsicht und mangelnde Sachkenntnis vermuten lässt.

Schreiben will gelernt sein


Fortgeschrittenes wissenschaftliches Schreiben kommt nicht von ungefähr, sondern entwickelt sich über einen Zeitraum von vielen Jahren.

Es entspringt nicht nur der Fähigkeit, analytisch zu denken und stilsicher zu formulieren, sondern basiert auch zum großen Teil auf den sich aus Erfahrung ergebenden Einschätzungen: Nur wer sich über längere Zeit mit einem Thema beschäftigt, kann souverän schreiben.

Leider wird gerade die Einschätzungsfrage vielen Studenten zum Verhängnis, zumal nicht immer davon ausgegangen werden kann, dass die Dozenten und Professoren eine Arbeit nach konstanten, analytisch und logisch gültigen Kriterien bewerten: So dürfte bereits das Zitieren eines „falschen“ Autors (der aus der Sicht des Dozenten kein hohes Ansehen genießt oder einer politisch unliebsamen Richtung zuzuordnen ist), die Note nach unten drücken.

Akademische Ghostwriter wissen um derartige Gefahren, können Rat dazu geben und die Probleme meist weiträumig umfahren.

Tags: Tags, , ,