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Die Klassiker lesen: Max Weber

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Max Weber gilt als einer der wirkmächtigsten deutschen Soziologen. Wer sich mit seinem Werk beschäftigt, erfährt viel über den Zusammenhang von Religion, Kultur, Wissenschaft, Recht, Politik und Wirtschaft.

Wie kann ein Denker, dessen Todestag sich 2020 zum 100. Mal jähren wird, und der im derzeit so schnelllebigen Fach der Soziologie wirkte, auch heute noch von Bedeutung sein? Dies vor dem Hintergrund, dass heute eine Theorie die andere jagt, dass Annahmen zum Zeitpunkt ihrer Erscheinung bereits überholt sind, dass die Datensammelwut der Demoskopen keine Grenzen zu kennen scheint?

Was ist Gesellschaft überhaupt?

Die Antwort liegt sicherlich in der Geschichte der Soziologie selbst, die sich zur Zeit Webers – und durch Webers Werk – stark auszudifferenzieren begann; Die Soziologie der Religion, die Soziologie der Herrschaft, die Soziologie der Wirtschaft und auch zahlreiche weitere, heute als „Bindestrich-Soziologien“ bezeichneten Bereiche.

Max Webers Forschung, die er zeitlebens exzessiv betrieb, richtete sich auf die großen Grundfragen, die Gesellschaften kennzeichnen – Grundfragen, die im heutigen Dickicht soziologischer Untersuchungen kleiner und kleinster Bereiche leider völlig in den Hintergrund gedrängt wurden. Gerade aus diesem Grund erscheint eine Lektüre auch heute noch sinnvoll, zumal sie bereits aus historischen Gründen fruchtbar ist und, über ihren wissenschaftlichen Gehalt hinaus, eine Momentaufnahme der Soziologie des frühen 20. Jahrhunderts liefert.

Seit 100 Jahren hochaktuell

Max Weber, dessen Themenspektrum kaum aktueller sein könnte, ist auch heute noch gut lesbar und verdaulich – gerade auch im Hinblick auf seine demokratietheoretischen Überlegungen. Dass die Person umstritten ist und dass heute Versuche existieren, den großen Denker in Verruf zu bringen, ist sicherlich mehr dem politischen Klima der Zeit geschuldet als der Person Webers.

Wer sich mit Webers Werk – allen voran mit der „protestantischen Ethik“ beschäftigen möchte, ist in der Regel nicht unbedingt auf eine Einführung angewiesen, sondern kann sich gleich dem Originaltext widmen.

Zu den Max-Weber-Texten und zur Sekundärliteratur

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