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Die Klassiker lesen: Niklas Luhmann

Blog: Artikelbild als Teaser – Lesebrille

Die Soziologie hat viele Gesichter. Eines davon gehört mit Sicherheit dem großen Soziologen Niklas Luhmann (1927-1998). Es ist kein Zufall, dass die von Luhmann für die Soziologie entwickelte Systemtheorie zu den Themen gehört, für die bevorzugt akademische Ghostwriter angeheuert werden.

Denn es ist kein Wunder, dass viele Kunden wegen der großen Textfülle und der komplexen Argumentation verunsichert sind. Luhmanns Systemtheorie hat viele Vorzüge – Verständlichkeit, Einfachheit und Übersichtlichkeit gehören jedoch nicht dazu.

Luhmanns Theorie ohne Beginn

Wer sich der Systemtheorie nähert, wird zunächst dezent darauf hingewiesen, dass es, genau genommen, keinen Einstiegspunkt gibt: Denn die Systemtheorie ist möglicherweise am besten als ein Kreis zu veranschaulichen, der bekanntlich keinen Anfang und kein Ende hat.Die Klassiker lesen: Niklas Luhmann

Luhmann selbst war der Ansicht, die Reihenfolge seiner Werke oder Kapitel spiele keine große Rolle. Wie also anfangen, wenn bereits eine Auflistung der wesentlichsten Punkte schwerfällt, da diese zunächst erkannt und definiert werden müssten?

Einer der leichteren Wege führt über ein Einstiegswerk, dessen Autorin sich bereits Gedanken über die wichtigsten Punkte und ihre didaktische Aufbereitung gemacht hat: In ihrem Buch „Luhmann leicht gemacht“ bemüht sich Margot Berghaus darum, ihren Lesern einen Überblick über Leben und Werk Niklas Luhmanns zu geben. Dabei werden die wichtigsten Grundbegriffe – Systeme, Beobachtungen, Operationen, Kommunikation, Kontingenz etc. anhand der Aussagen Luhmanns, aber auch anhand von knappen Übersichtsdarstellungen, Zitaten und Karikaturen erklärt.

Thesen mit System

Wer Luhmanns Gedanken nachvollziehen möchte, wem es gelingt, sie schließlich zu verinnerlichen, der wird die Welt mit anderen Augen sehen – Entschuldigung! es muss natürlich heißen: beobachten. Denn die Fähigkeit, das Muster hinter jeder Art von sozialen Systemen zu prüfen, und die von Luhmann gemachten Aussagen anhand der eigenen Beobachtung zu bestätigen, durchdringt das gesamte soziale, kommunikative Leben – vom einfachen Telefongespräch bis hin zur Betrachtung der Wirkungsweise einer Behörde, eines Unternehmens oder Ministeriums. Wohl kaum eine moderne soziologische Theorie kann eine derartige Reichweite beanspruchen – und hierfür auch noch gute Argumente nennen.

Berghaus: Luhmann leicht gemacht

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