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Ghostwriter: Die heimlichen Helden des Wissenschaftsbetriebs?

Nachdem die ersten Medien zögerlich das Thema „akademisches Ghostwriting“ aufgegriffen haben, ergibt sich ein interessantes Bild.

Das Problem

Studenten leiden nicht erst seit „Corona“ Zeiten unter dem, was ihnen von einem mangelhaften Schulsystem vorenthalten wurde – eine Lücke, die vielleicht auch durch zuviel Ablenkung oder ein generelles Desinteresse entstanden ist. So klagen Dozenten häufig über ein deutliches Absinken dessen, was sie ihren Studenten überhaupt noch qualitativ oder quantitativ zumuten können.
Neben dem Fachwissen und der Kenntnis der wissenschaftlichen Methoden besteht zudem häufig ein Mangel an Schreib- und Rechercheerfahrung, der spätestens bei den ersten Hausarbeiten zu einem größeren Problem wird.

Ausweg Ghostwriter?

Studenten dürfen sich selbstverständlich zu ihren Arbeiten austauschen, sie sollen und dürfen Ideen diskutieren, Konzepte prüfen und verwerfen, vor allem aber die Methoden des wissenschaftlichen Schreibens kennenlernen.
Dort, wo sie aber angeben, eine eigene akademische Leistung erbracht zu haben, muss dies auch der Wahrheit entsprechen. Dennoch führt der Zeit- und Leistungsdruck mitunter dazu, dass es hier und da nicht allzu genau damit genommen wird: Schnell ist eine Ghostwriting-Agentur beauftragt, die nur das Thema, das Datum und einige Stichworte oder Literaturangaben benötigt – und die dann einen erfahrenden Ghostwriter beauftragt, die Arbeit zu erstellen. Notfalls auch dann, wenn die Zeit bereits sehr knapp ist. Mit solchen Tricks dürfte schon so mancher Professor getäuscht, so manche Seminarnote gerettet worden sein.
Dennoch sollten Studenten nicht zu ausgiebig von diesem Mittel Gebrauch machen und die Nutzung des Ghostwriters, wenn möglich auf Beratung und Recherche beschränken. Denn längerfristig muss die Fähigkeit, selbst zu schreiben, auf jeden Fall gestärkt werden.

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