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Grundbegriffe der Plagiatsjäger

Spätestens mit der Guttenberg-Affäre 2011 rückte die Plagiatsthematik ins öffentliche Bewusstsein. Was aber ist ein Plagiat und wie erkennt man es?

Die Definitionen für ein Plagiat sind uneinheitlich.

Mehrere Universitäten haben Versuche unternommen, eine solche Definition zu erstellen.

Die Universität Leipzig beispielsweise geht hierbei sehr detailliert vor und unterscheidet sieben Typen von Plagiaten:

  • Das Vollplagiat, bei dem fremde Texte ohne Kennzeichnung übernommen werden,
  • Das „strukturelle“ bzw. Teilplagiat, bei dem fremde Ideen ohne Kennzeichnung übernommen werden, wobei der Text des Originals lediglich umformuliert wird.
  • Das Ideenplagiat, wobei die Ideen eines fremden Textes übernommen und als die eigenen Dargestellt werden.
  • Das Eigenplagiat, in dem bereits vorhandene eigene Texte wiederverwendet werden, ohne dies kenntlich zu machen.
  • Die „Collage“, bei der unterschiedliche fremde Texte ohne ausreichende Quellenangaben vermischt werden.
  • Das Übersetzungsplagiat.


Und hier die Quellenangabe, um nicht unter Plagiatsverdacht zu geraten:

http://home.uni-leipzig.de/schreibportal/plagiate/

Das Entdecken eines Plagiats hängt allerdings vom Willen und den zur Verfügung stehenden Ressourcen der Plagiatsjäger ab: Handelt es sich, wie beim Freiherrn, um zahllose Personen, die ehrenamtlich mitarbeiten, bestens vernetzt sind und jeden Satz, jeden Textabschnitt akribisch prüfen, haben Plagiate kaum eine Chance.

Dass die Plagiate Guttenbergs allerdings nicht schon bei der Prüfung durch die Professoren auffielen, wirft allerdings ein schlechtes Licht auf die Zustände an den Universitäten, die es Plagiatoren leicht zu machen scheinen.

Dennoch gilt: Das Internet eröffnet beiden Seiten – den Plagiatoren wie auch den Personen, die sich am Aufspüren beteiligen möchten – neue Chancen: Während frühere Dissertationen mitunter ein Schattendasein in den Bibliotheksarchiven führten, finden sich viele heutige Werke online und können so, nach allen Kriterien der Plagiatsforschung, genau unter die Lupe genommen werden.

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