Eine Magisterarbeit stellt hohe Anforderungen an den Autor. Anforderungen, die den Gedanken an den Einsatz eines Ghostwriters mitunter verlockend erscheinen lassen.
Während im Netz eine große Anzahl freischaffender oder für Agenturen tätiger Ghostwriter für die Dienstleistung „Magisterarbeit schreiben lassen“ wirbt, ist die rechtliche Lage dazu eindeutig: Wer sich eine Prüfungsleistung erkauft und trotzdem erklärt, die Arbeit selbständig verfasst zu haben, muss mit Konsequenzen rechnen – vorausgesetzt, es kann dies nachgewiesen werden. Dies ist jedoch extrem schwierig bis unmöglich, so dass eine hohe Dunkelziffer existieren dürfte.
Es geht allerdings auch anders: Nicht immer werden Ghostwriter auch zum eigentlichen Schreiben herangezogen, denn sie verfügen auch über Stärken in anderen Bereichen, etwa bei der Literatursuche und Recherche, beim Exzerpieren von Texten und bei der Schaffung eines generellen Überblicks zu einem Thema. Diese Tätigkeiten stellen Hilfen dar, die in der Regel durchaus legitim sind – ebenso wie es auch das Gespräch mit Kommilitonen ist, die die Arbeit kritisch gegenlesen, Anmerkungen machen und Verbesserungsvorschläge anbringen.
Wer einen wie auch immer gearteten akademischen Text im Rahmen einer Diplom-, Master-, Magister oder Bachelorarbeit benötigt, und dabei auf wissenschaftliche Ghostwriter zurückgreift, muss also nicht unbedingt gegen die Wissenschaftsethik verstoßen. Es gilt allerdings, sich vorher genau über die Grenzen des Zulässigen zu informieren, da jeder Prüfer hier andere Maßstäbe anlegt.
Wer allerdings – wenig subtil – Ghostwritingagenturen nach der Dienstleistung „Magisterarbeit schreiben lassen“ fragt, wird in den meisten Fällen eine positive Antwort erhalten. Denn für Agenturen unterscheidet sich ein solcher Auftrag meist in nichts von der etwas dezenteren Anfrage – einem Textauftrag im „Stile einer Magisterarbeit“. Agenturen und Ghostwriter begreifen sich als seriöse und diskrete Dienstleister, die nicht nach dem Verwendungszweck der erstellten Arbeiten fragen.
