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Akademisches Ghostwriting: Am Rande der Legalität?

Illusionen und Realitäten (1): Die Forderungen des Professorenverbandes

Akademisches Ghostwriting steht mitunter im Ruf, Kandidaten zu unterstützen, die fremde Arbeiten als eigene Prüfungsleistungen ausgeben. In der Tat ist nicht auszuschließen das einige wenige der an den Universitäten eingereichten Bachelor-, Diplom-, Master- und Magisterarbeiten nicht von jenen geschrieben worden sein, die ihre Urheberschaft mittels eidesstattlicher Erklärung versichern.
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Die Plagiatsvorwürfe gegen Frank-Walter Steinmeier

Wieder ist ein Politiker mit dem Vorwurf konfrontiert, bei seiner Dissertation plagiiert zu haben. Wieder gehen diese Vorwürfe durch die Medien, und wieder äußern sich mehr oder minder kompetente Journalisten und Blogger zum Thema.

Verworrene Fronten
Unabhängig von der Faktenlage, die vor einem fundierten Urteil zunächst einmal von einer Gruppe Wissenschaftler geprüft werden sollte, verlaufen die Frontlinien in der Diskussion um Steinmeier auf unübersichtliche Art. Während einige sicher eine klammheimliche Freude hegen, dass es diesmal einen Politiker der SPD „erwischt“ hat, dürften andere abwiegeln. Die Bundestagswahl ist zwar vorbei, so dass sich der politische Schaden der Vorwürfe in Grenzen hält. Dennoch dürfte der Zeitpunkt seiner Veröffentlichungen genau gewählt sein.

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Wissenschaftliche Formalien: Der Zitierstil

Die Kenntnis der Formalien ist beim wissenschaftlichen Arbeiten eine Notwendigkeit – eine Notwendigkeit allerdings, die gerade Studienanfängern schwer zu schaffen macht, wenn sie mit einem Wust aus unterschiedlichen Angaben zu Zitierstilen verwirrt werden.

Formalien haben zweifellos ihren Sinn: Sie gewähren (wenn auch nicht fächerübergreifend, so doch zumindest für jedes einzelne Fach) eine gewisse Vereinheitlichung der Arbeiten und erleichtern somit das Lesen, das Zitieren und die Angabe der Literaturhinweise. Der berühmte Rand von 4 Zentimetern bietet dem Dozenten genügend Platz für eigene Anmerkungen. Eine der wichtigsten Formalien ist der Zitierstil: Bei einigen wirtschaftswissenschaftlichen Arbeiten ist es durchaus sinnvoll, amerikanisch zu zitieren, also Autor und Jahr in Klammern in den Fließtext zu setzen. Andere Fächer bevorzugen die klassischen Fußnoten – wer einen Text über Altertumswissenschaften verfasst, hat es in der Regel nicht so eilig wie ein gestresster Unternehmensgründer und kann bei Bedarf seinen Blick auch an das Seitenende richten, anstatt Autor und Publikationsjahr direkt aus der Zeile zu entnehmen. Wichtiger als die Person des Autors ist in der Regel die Erkenntnis, die er vermittelt.

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Tipps zur wissenschaftlichen Internetrecherche

Im Internet nach einem neuen Fernseher zu schauen ist eine Sache. Das Internet aber als Ausgangspunkt für eine wissenschaftliche Recherche zu einer Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation zu nutzen, eine völlig andere.

Während im Falle eines kommerziellen Produkts die Anbieter in der Regel darauf aus sind, die technischen Daten und Preise transparent und verfügbar darzustellen, sieht es bei einer wissenschaftlichen Recherche meist anders aus:

Die Ergebnisse sind möglicherweise unübersichtlich strukturiert: Neben dem Professor, der sein Seminar auf den Seiten der Uni anbietet, finden sich engagierte Vertreter des akademischen Mittelbaus, die ihre Überlegungen ins Netz stellen. Der Wikipedia-Eintrag zum Thema scheint von einem Verfasser geschrieben worden zu sein, der den persönlichen Eigenschaften eines Autors mehr Bedeutung schenkt als dessen Theorie. Und weitere Seiten verraten kaum, wie sich die gesuchte Theorie zu anderen Strömungen verhält. Dafür findet sich eine Powerpoint-Präsentation eines Vortrags, aus der bereits alles Wichtige hervorzugehen scheint, die jedoch bei näherem Hinsehen stark tendenziös ist. In einer Fachzeitschrift ist eine Serie von Artikeln, die den Streit zweier Theoretiker detailliert schildern, während eine Dissertationsdatenbank ein Dutzend Titel liefert, die alle nur ungefähr zum Thema zu passen scheinen.

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Uni erkennt Schavan Doktortitel ab

Die Universität Düsseldorf entzieht Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) den Doktortitel. Der zuständige Fakultätsrat habe im Plagiatsverfahren für die Aberkennung gestimmt, teilte Dekan Bruno Bleckmann mit. Zwölf Mitglieder des Gremiums stimmten demnach für den Titelentzug, zwei dagegen, es gab eine Enthaltung.  Schavan will gegen den Entzug ihres Doktortitels durch die Uni Düsseldorf klagen. Das teilten ihre Anwälte umgehend am Dienstagabend mit.

Schavan habe als Doktorandin „systematisch und vorsätzlich gedankliche Leistungen vorgetäuscht, die sie nicht selbst erbracht“ habe, so Bleckmann. Es seien in „bedeutendem Umfang“ Texte übernommen worden, die nicht gekennzeichnet wurden. Qualität und Umfang der Plagiatsstellen sowie das „öffentliche Interesse am Schutz der Redlichkeit wissenschaftlichen Qualifikationserwerbes“ haben die Entscheidung herbeigeführt. Schavan kann gegen den Titelentzug aber noch innerhalb eines Monats klagen.

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Annette Schavan könnte Doktortitel verlieren

Die Beratung soll mehrere Stunden dauern, und es steht noch nicht einmal fest, ob es eine Entscheidung gibt. Dennoch könnte die Uni Düsseldorf Annette Schavan am Ende des Tages den Doktortitel aberkennen. Denn es gibt deutliche Entzugserscheinungen…

Eines ist klar: Ein locker-flockiges Zusammenkopieren von Text-Versatzstücken, wie es der notorische Plagiator Karl-Theodor zu Guttenberg praktizieren konnte, war zu Schavans Zeiten technisch nicht möglich. Ihre Dissertation tippte sie einst mit der Schreibmaschine ab, für jede Fußnote musste sie die Papierwalze drehen. Der Text ist nicht elegant bündig, sondern im sogenannten Flattersatz gedruckt – die Zeilen laufen ungleichmäßig aus. Kleine Fehler korrigierte die Doktorandin handschriftlich. Mal ist es eine fehlende Seitenzahl, mal ein fehlendes „s“ im Wort „konsensfähig“…”

Vor zwei Jahren: Die Guttenberg-Affäre

Kopie und Original

Hatte Guttenberg einen Ghostwriter? Nachdem die Plagiatsaffäre auf fruchtbaren medialen Boden gefallen war, versuchten einzelne Journalisten gleich eine neue Ghostwriteraffäre zu lancieren. Versuchen kann man’s ja al. Allerdings ohne viel Erfolg.

Ghostwriter sind im Zusammenhang mit Guttenbergs Dissertation bisher nicht aufgetaucht – und man darf bezweifeln, dass diese eine ähnlich unwissenschaftliche Arbeitsweise gezeigt hätten.
Im Verlauf der Affäre, die schließlich zum Rücktritt Guttenbergs führte, wurde die wissenschaftliche Diskussion mit der politischen vermischt, es wurde unter Aufbietung aller medialen Ressourcen gefochten. Unabhängig von der politischen und persönlichen Bewertung stellen sich jedoch eine Reihe von Fragen, denen allerdings nach dem Rücktritt des Ministers keine Bedeutung beigemessen wurde:

  • Was bleibt aus akademischer Sicht von der Dissertation Guttenbergs übrig?
  • Welches sind die Konsequenzen für ein Wissenschaftssystem, das die Arbeit nicht nur anerkannte, sondern mit der Bestnote bewertete? Wer übernahm die Verantwortung für diese offensichtliche Fehleinschätzung?
  • Inwieweit dürfen politische Phrasen, wie sie sich in Leitartikeln finden, zum Stoff für eine Dissertation – die immerhin den Anspruch der Objektivität erhebt – werden?

Diese Fragen sind auch heute noch nicht beantwortet. Vielleicht wäre es an der Zeit für eine kritische Selbstüberprüfung des Wissenschaftssystems. Die Bereitschaft dazu kann nur durch den Druck und den Fleiß jener gefördert werden, die bereit sind, die bisherigen Dissertationen einmal genauer unter die Lupe zu nehmen – so wie es derzeit im Fall Schavan geschieht. Vielleicht lohnt es sich ja, nicht nur die Dissertationen von Politikern zu prüfen.

Der Anfang ist gemacht.”

In der Guttenberg-Falle

Zwei Drittel Plagiatsanteil enthielt die Doktorarbeit von Karl-Theodor zu Guttenberg – und war damit eindeutig keine Wissenschaft. Dementsprechend leicht hatte es die Uni Bayreuth im Aberkennungsverfahren. Doch Ausnahmesituationen eignen sich nicht für generelle Schlüsse. Der Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten in Deutschland ist mangelhaft…

Der Fall Guttenberg hat den Blick auf die strukturellen Mängel verstellt, die behoben werden müssen, wenn die Aufklärung wissenschaftlichen Fehlverhaltens – und da spielen Plagiatsvorwürfe insgesamt nur eine kleine Rolle -, auf Dauer gelingen soll.

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Den Fall Schavan entpolitisieren

“Die zuständige Fakultät der Universität Düsseldorf hat das Verfahren zur Aberkennung des Doktortitels von Annette Schavan eingeleitet. Da die Betroffene Bundesbildungsministerin ist, hat die Angelegenheit eine politische Dimension. Das war von Anfang an so. Wäre die Arbeit bei Vroniplag Wiki ins Visier geraten, wenn es sich nicht um die Dissertation einer Bundesministerin gehandelt hätte? Und hätte gar ein einzelner Aktivist den Fall weiterverfolgt, nachdem die Internetplattform ihn wegen Geringfügigkeit verworfen hatte? In die Schusslinie der Plagiatsjäger kamen bisher ausschließlich solche Personen, die mindestens eine Nähe zu CDU, CSU oder FDP haben.

Zufall? Gibt es in anderen Parteien keine Promovierten, bei denen man mal nachschauen könnte?”

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Schavan hofft auf Entlastung durch externe Gutachter

“Bildungsministerin Schavan bleibt dabei: Ihre Doktorarbeit sei kein Plagiat, die Vorwürfe seien „unbegründet“. Sie hofft auf externe Fachgutachten, die sie nach ihrer Überzeugung entlasten würden…

Forderungen nach weiteren Gutachten wurden auch in der Wissenschaft laut. Der Präsident der Berliner Humboldt-Universität, Jan-Hendrik Olbertz, bezeichnete es in der Berliner Morgenpostals zwingend, „dass ein zweites, unabhängiges Gutachten in Auftrag gegeben wird“. Olbertz kritisierte das bisherige Vorgehen von Schavans früherer Uni, die seit Monaten die Vorwürfe prüft. Das nun eingeleitete Verfahren biete die Chance einer „vernünftigen Klärung“. „Vielleicht nimmt es damit den geordneten Verlauf, den ich bisher nicht habe erkennen können.“, so der Uni-Präsident.”

23.01.2013, Quelle und Bearbeiter: Süddeutsche.de/dpa/AFP/kjan/sana/olkl

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