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Mythos „Schreibblockade“?

Der Begriff der „Schreibblockade“ ist im besten Fall eine Zusammenfassung unterschiedlichster Gründe, die das Schreiben erschweren (wohlgemerkt: erschweren, nicht unmöglich machen!). Im schlechtesten Fall suggeriert der Begriff die Existenz einer Hürde, die, je mehr der unglückliche Schreibwillige darüber nachdenkt, immer mehr zu einer unumstößlichen Realität wird.

Wer einen Text schreiben möchte, schreiben soll oder schreiben muss, darf sich nicht von dem Begriff der Schreibblockade einschüchtern lassen; bei genauerem Hinsehen existiert ein derartiges Phänomen nicht – es sei denn, man konstruiert es. Niemand stellt sich zwischen Sie und Ihren Text. Niemand blockiert ihre Gedanken, ihre Kreativität, ihren Willen, sich auszudrücken.

Dennoch kann es Gründe geben, die dazu führen, dass ein Text nicht – oder nicht so – geschrieben wird, wie er sollte. Dazu gehört in erster Linie die momentane Verfassung: Wer Stress hat, übermüdet ist, wer tausend andere Dinge im Kopf hat, wird sich schwer damit tun, sich auf das Schreiben zu konzentrieren. Auch Unkenntnis des Themas gehört zu diesen Gründen, ebenso wie eine Abneigung gegen das Schreiben oder die Furcht, zu viel von sich preiszugeben oder nicht in ausreichendem Maße kreativ zu sein.

Die Ursachen erkennen

Gleichgültig, ob man den Begriff der Schreibblockade akzeptiert oder nicht, kann es vorkommen, dass sich auch beim besten Willen kein Text auf Papier oder Bildschirm bringen lässt.

Wer sich seine individuellen Gründe, nicht zu schreiben, vor Augen führt, hat den ersten Schritt hin zu einer Lösung schon getan. Niemand startet als vollkommener Autor. Und niemand, der einen einfachen Sachtext von Ihnen verlangt, kann eine überragende literarische Leistung erwarten. Nähern Sie sich dem Thema mit Neugier und Sorgfalt – vielleicht entdecken Sie ganz neue Aspekte, die den Einstieg erleichtern. Handelt es sich um einen Sachtext, so gehen sie zunächst von seiner Funktion aus: Was soll der Text erreichen, welche Gruppe von Lesern soll angesprochen, informiert, belehrt, oder überzeugt werden? Bei einem kreativen oder thematisch freien Text kommt es dagegen vor allem auf die passende Stimmung an, die sich vom Autor auf die Leser übertragen soll.

Vom Reden zum Schreiben

Die Schrift ist, ebenso wie das gesprochene Wort, eine Ausdrucksform für die Sprache. Texte umgeben uns in vielen Formen; teils informativ, teils werbend, teils verspielt und kreativ anregend.

Bei der Erstellung eines künstlerischen Textes können alle Arten der Inspiration, alle Methoden des Nachdenkens und alle Kreativtechniken zum Einsatz kommen. Handelt es sich um einen sachlichen oder wissenschaftlichen Text, so richtet sich das Schreiben nach den Notwendigkeiten, das Thema in sinnvoller Art und Weise zu durchdenken und darzustellen. Oft hilft es auch, den Text in kleinere Einheiten aufzuteilen, die sich leichter konzipieren und schreiben lassen.

Wem das Schreiben extrem schwer fällt, der kann möglicherweise den Umweg über das Sprechen wählen – reden Sie über das Thema, machen Sie Stichworte oder planen Sie schriftlich einen kurzen Vortrag. Der nächste Schritt besteht dann darin, die umgangssprachlichen Elemente – also solche, die bei Texten eher unüblich sind – zu entfernen oder durch einen gehobenen Stil zu ersetzen.

Andere Arten der Unterstützung sind Visualisierungstechniken wie Mindmaps, die helfen, Klarheit darüber zu gewinnen, welche Themen behandelt werden müssen und wie diese zusammenhängen. Die Wege zum Text sind vielfältig. Und sollten einige dieser Wege durch „Schreibblockaden“ verbaut sein, so gibt es unglaublich viele Methoden, sie zu umgehen. Vielleicht findet sich ein Schleichweg, auf den uns die Lektüre eines anderen Textes bringt? Vielleicht können die Mauern durch eine Kraftanstrengung überwunden werden, wenn man sich nur für ein paar Stunden konzentriert und von den Ablenkungen der allgegenwärtigen Medien- und Kommunikationsmöglichkeiten abschottet? Vielleicht – und das ist die beste Lösung – lassen sich diese Mauern auch einreißen; Jeder neue Text ist ein Durchbruch. Und der Lerneffekt führt dazu, dass die Mauern und Blockaden beim nächsten Text zumindest etwas niedriger sind. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg – zum Text.

Tipps gegen die Schreibblockade

Kerstin Hoffmann hat mit ihrer Blogparade gegen die Schreibblockade mittlerweile eine ganze Reihe interessanter Artikel zusammengestellt, die sich mit Schreibblockaden und möglichen Strategien, diese wieder zu lösen, beschäftigen.

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