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Wissenschaftlichen Abschlussarbeit (I): Themenfindung

In der Regel zeigt sich schon in den ersten Semestern des Studiums, welche Themenfelder für eine spätere Bachelor- oder Masterarbeit in Frage kommen: Es sind jene Felder, an denen ein besonderes Interesse herrscht. Felder, die Neugierig machen, die Emotionen auslösen und Studenten für ein Thema brennen lassen.

Zur Themenfindung gehört allerdings mehr als Leidenschaft und Erfahrung, denn um Wissenschaftlichkeit zu beanspruchen, muss eine Detailfrage intensiv untersucht werden – im Idealfall unter Verwendung von zuvor selbst entwickelten Thesen.

Dazu sind umfangreiche Vorarbeiten nötig, in deren Verlauf die wichtigste Literatur gesucht und ausgewertet wird. Auf dieser Basis lassen sich dann Überlegungen anstellen, Annahmen machen und in Thesen- oder Hypothesenform bringen. Dabei kommt es darauf an, die wissenschaftlichen Kriterien der Objektivität, Reliabilität und Validität zu erfüllen:

In der Regel wird von wissenschaftlichen Abschlussarbeiten unterhalb des Niveaus von Dissertationen nicht erwartet, akademisches Neuland zu betreten. Stattdessen geht es darum, die gängigen Themen und Diskussionen aufzugreifen, in den gedanklichen Zusammenhang der eigenen Fragestellung einzuordnen und zu einer Beantwortung zu nutzen.

Bei der Themensuche geht es vor allem um die richtige Balance: Die Arbeit braucht einerseits genügend Bodenhaftung (gemeint ist der Aufbau auf den bisherigen Erkenntnissen der Forschung), andererseits darf sie sich nicht damit begnügen, nur Ergebnisse aus der Literatur widerzugeben. Um die Balance zu finden, muss eine passende These entwickelt werden, die es erlaubt, das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven zu behandeln.

Der Gutachter kann bei der Themenauswahl sicherlich helfen und Fragen dazu beantworten. Es ist allerdings nicht seine Aufgabe, die detaillierte Fragestellung der Arbeit zu entwickeln, Literatur zur Verfügung zu stellen oder die vielen Abwägungen zu Struktur und Vorgehensweise der Arbeit vorzunehmen.

Angesichts des in einigen Fächern und an vielen Fakultäten vorherrschenden hohen Arbeitsdrucks geraten Studenten oft an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Vielfach fehlt ihnen auch die Erfahrung für einen souveränen Umgang mit der Thematik, das Gespür für die Theorie oder die Fähigkeit zum Umgang mit Statistiken. In diesen Fällen kann ein Dialog mit den Kommilitonen, mit den Professoren oder Wissenschaftsexperten wie akademischen Ghostwritern helfen, das geeignete Thema zu finden und die nötige Literatur aufzuspüren. Schon viele Arbeiten – und vermutlich auch einige wissenschaftliche Karrieren – wurden auf diese Art gerettet.

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