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Semesteranfang: Sommersemester 2017

Studenten, die in diesem Semester ihr Studium beginnen, finden völlig andere Bedingungen vor als ihre Vorgänger vor 10, 20 oder 30 Jahren. Denn nichts ist so beständig wie der Wandel – gerade an den Universitäten.

Wer zum 1.4.2017 sein Studium aufnimmt, dürfte zu einer Zeit geboren sein, in der das Internet bereits eine Selbstverständlichkeit war.

Digitalisierung erleichtert die Arbeit

Wo früher eine mühselige und langwierige Recherche mit zahllosen Bibliotheksgängen und ausgiebigem Stöbern in den über die Jahrhunderte zu beachtlichem Umfang herangewachsenen Zettelkatalogen anstand, so ist universitäres Lernen und Lehren heute meist völlig anders: Der Aufbau von Wissen kann in vielen Fächern direkt aus dem Netz bezogen werden:

Moderne Verwaltungssysteme erlauben Online-Seminarapparate und ein Großteil der benötigten Literatur liegt schon als PDF vor, das sich mühelos nach Suchbegriffen durchforsten lässt – Möglichkeiten, die Doktoranden, die in den 80er Jahren über ihren schweren Schreibmaschinen brüteten, als pure Science-Fiction erschienen wären.

Neue Möglichkeiten – neue Herausforderungen

Doch das Arbeiten kommt auch im Frühling 2017 nicht ohne Probleme:

  • Mit der unglaublichen Leichtigkeit und Annehmlichkeit heutiger wissenschaftlicher Recherche allerdings sind auch versteckte Gefahren verbunden, allen voran die der ständigen Erreichbarkeit und der Informationsüberflutung: Anstatt in der klösterlichen Abgeschiedenheit einer Universitätsbibliothek bei Abend oder Nacht kann heute überall geforscht und geschrieben werden. Und wenn der Rechner schon läuft – warum nicht das Chatprogramm anlassen und zwischendurch einmal schauen, ob es in den sozialen Netzwerken neues gibt?
  • Es gibt einen schwelenden Streit zwischen der VG Wort und den Universitäten um die so genannte „digitale Semesterliteratur“ – ein Streit, der vielleicht schon bald nach Ablauf des Sommersemesters 2017 dazu führen kann, dass wieder verstärkt auf Printausgaben von Büchern und Zeitschriften zurückgegriffen werden muss, anstatt die Vorteile der digitalen Publikationen nutzen zu können. Auch könnte es dazu kommen, dass jeder Dozent genau Buch zu führen hat, welche Publikationen er seinen Studenten zugänglich macht und wie dies abgerechnet wird – eine weitere, starke bürokratische Belastung der Universitäten.
  • Der Kosten- und Leistungsdruck an den Universitäten wächst. Vielfach ist eine Verschlechterung des Betreuungsverhältnisses zwischen Dozenten und Studenten zu beobachten.

Es wird sich zeigen, wie der neue Jahrgang von Studenten mit diesen Problemen umgehen wird.

Wir wünschen jedenfalls allen einen guten Start in ein erfolgreiches Studium!

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