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Studentische Leistungsfähigkeit (II)

So manch eine Schwierigkeit im Studium entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als ein generelles Problem mit Aufmerksamkeit und der Fähigkeit, die Zeit sinnvoll zu strukturieren.

Studieren im Smartphone-Zeitalter

Studenten haben heute in der Regel mit geringerem sozialen Druck, aber mit größerer Erwartungshaltung an das eigene Leben zu tun. Während die Bedeutung des statischen Wissens in vielen Fächern zurückgegangen ist, kommt es vermehrt auf die Fähigkeit an, Zusammenhänge zu erkennen, Probleme zu benennen und wissenschaftlich zu reflektieren. Das Arbeitsethos früherer Generationen wird kritisch gesehen, trotzdem setzen sich einige Studenten jedoch stark unter Druck und verzweifeln an dem Anspruch, auf allen Feldern des Lebens – längst nicht nur dem Studium – erfolgreich sein zu müssen, wobei zudem der Erfolg selbst definiert werden muss. Themen wie Liebe und Partnerschaft, Freizeitgestaltung, Unterhaltungsbedürfnis ziehen mitunter jene Aufmerksamkeit ab, die das Studium erfordert.

Abschalten?

Die Gewohnheiten lassen sich nicht einfach ändern und wer sich im Studium nicht beizeiten eine gewisse Zähigkeit beim Arbeitsprozess angewöhnt hat, wird sich mit ansprechenden Aufgaben schwertun. Konzentration kommt nicht von selbst – gerade dann, wenn das Thema als „langweilig“ gilt oder die Gedanken ziellos umherwandern.
Der Verzicht auf die ständig verfügbare Informationsflut des Internets und auf die meist belanglosen „Posts“ der „Freunde“ in den sozialen Netzwerken ist nicht nur heilsam, sondern fördert auch die Fähigkeit, sich intensiv den Studieninhalten zuzuwenden. Die Beschäftigung mit einem Thema wird vor allem dann fruchtbar, wenn sie als sportliche Herausforderung angesehen wird, die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen: Dadurch werden Geschichte, Wirtschaft und Politik aus der Spähre des Fremden geholt und zur persönlichen Weiterbildung genutzt. Das neu erworbene Wissen beflügelt und entfacht den Wunsch nach einem intensiveren Verständnis. Tritt dieser Effekt endlich ein, so ist überhaupt keine Selbstdisziplin mehr nötig, denn der Lernprozess läuft automatisch, beschleunigt sich mit zunehmendem Wissen, das immer neuen Wissensdurst nach sich zieht.

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