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Wissenschaftliche Formalien: Der Zitierstil

Die Kenntnis der Formalien ist beim wissenschaftlichen Arbeiten eine Notwendigkeit – eine Notwendigkeit allerdings, die gerade Studienanfängern schwer zu schaffen macht, wenn sie mit einem Wust aus unterschiedlichen Angaben zu Zitierstilen verwirrt werden.

Formalien haben zweifellos ihren Sinn: Sie gewähren (wenn auch nicht fächerübergreifend, so doch zumindest für jedes einzelne Fach) eine gewisse Vereinheitlichung der Arbeiten und erleichtern somit das Lesen, das Zitieren und die Angabe der Literaturhinweise. Der berühmte Rand von 4 Zentimetern bietet dem Dozenten genügend Platz für eigene Anmerkungen. Eine der wichtigsten Formalien ist der Zitierstil: Bei einigen wirtschaftswissenschaftlichen Arbeiten ist es durchaus sinnvoll, amerikanisch zu zitieren, also Autor und Jahr in Klammern in den Fließtext zu setzen. Andere Fächer bevorzugen die klassischen Fußnoten – wer einen Text über Altertumswissenschaften verfasst, hat es in der Regel nicht so eilig wie ein gestresster Unternehmensgründer und kann bei Bedarf seinen Blick auch an das Seitenende richten, anstatt Autor und Publikationsjahr direkt aus der Zeile zu entnehmen. Wichtiger als die Person des Autors ist in der Regel die Erkenntnis, die er vermittelt.

Andererseits kann man es auch übertreiben – und einige Dozenten neigen dazu; Spätestens dann, wenn die Form wichtiger wird als der Inhalt, ist Vorsicht geboten. Gerade am Anfang des Studiums, wenn die Formalien noch nicht sicher beherrscht werden, stellen sie mitunter ein ernsthaftes Problem dar, das die Freude an der wissenschaftlichen Arbeit stark trüben kann. Dennoch führt kein Weg daran vorbei, sich den Vorgaben anzupassen. Formalien sollten den Studenten so weit in Fleisch und Blut übergegangen sein, dass das Thema in den Vordergrund rücken kann und der Schreibvorgang nicht durch ständiges Prüfen und Vergleichen der Zitierweise mit der Vorlage unterbrochen werden muss. Es wird sich im Laufe des Studiums vielfach bezahlt machen, ein paar Minuten zu investieren und den Zitierstil zu verinnerlichen. Dabei ist es mit den Überlegungen ,,Fußnoten oder nicht?“ und ,,Wie gebe ich die verwendete Literatur an?“ nicht getan, denn richtiges Zitieren ist weitaus mehr als das: Es bedeutet vor allem die korrekte Wiedergabe von wörtlichen Zitaten, von sinngemäß übernommenen Gedankengängen und deren Nutzung im eigenen (Kon-)Text.

Die Fehler hierbei können von Verfälschungen über die Auslassung wichtiger Aspekte bis hin zum unnötigen Zitieren größerer Textabschnitte reichen, die keinen tatsächlichen Bezug zum eigenen Thema aufweisen. Im Zweifelsfall sollte beim Betreuer der Arbeit oder beim Tutor eine kurze Rückmeldung eingeholt werden.”

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